Bertrand Russell (1872-1970)
Russell gehörte einer englischen Adelsfamilie an.
Er studierte Philosophie und Mathematik. In seiner akademischen
Laufbahn beschäftigte er sich mit dem Verhältnis zwischen Logik und
Mathematik.
Sein ganzes Leben lang trat er für seine Meinung ein, die er sich stets
abseits des Zeitgeistes bildete, und riskierte damit häufig persönliche
und berufliche Nachteile. Er trat bereits 1907 für die
Gleichberechtigung von Frauen ein; plädierte 1929 und 30 in Büchern für
ein gewisses Maß an sexuellen Freiheiten. Als Pazifist war er gegen den
Eintritt Englands in den Ersten Weltkrieg, später protestierte er gegen
die Regime von Hitler und Stalin. Im hohen Alter nahm er noch an
Demonstrationen gegen Atomwaffen und die Invasion Vietnams teil. Sein
politisches Engagement brachte ihm jeweils 1918 und 1961 einen
Gefängnisaufenthalt ein.
Wenn man sich fragt, woher er die Kraft nahm, so beharrlich für seine
Meinung einzutreten, gibt er selbst uns einen Hinweis:
"Wer gelernt hat, sich nicht mehr vom
Ärger beherrschen zu lassen, wird sein Leben viel lebenswerter finden,
als es ihm vorkam, so lange er sich noch in ständiger Gereiztheit
befand" (The Conquest of Happiness 2, 16)
Vorhandenen Ärger kann man so offenbar minimieren
und dadurch frei werdende Kräfte gezielt, wie Russell es tat, für
andere Ziele einsetzen.
Sein 1945 publiziertes Buch "Philosophie des Abendlandes" war ein
großer Erfolg. 1950 bekam er den Nobelpreis für Literatur.
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